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Schiffbruch, Ein missglückter Ausflug
posté 29. Oktober 2008 00:29:22 | #1
Schiffbruch Jeder sollte einmal eine klare, ruhige Nacht auf offener See verbracht haben. Das sanfte wogen der Wellen, der Sternenhimmel als einzige Lichtquelle, keine Grille und kein Moskito die einen stören, nur ab und an ein leises 'blub' das vermutlich auf das auftauchen diverser Meeresbewohner zurück zu führen ist. Eigentlich eine beinah philosophische Idylle welche einem über das Leben und die Schöpfung nachdenken lässt. Doch unter gewissen Voraussetzungen ist dieses Szenario alles andere als idyllisch; unter gewissen Voraussetzungen ist dieses Szenario sogar beängstigend und führt einen an den Rand des völligen Zusammenbruchs. Unter gewissen Umständen bedeutet das wogen der Wellen in jedem Augenblick den nahen Tod, die Sterne lassen einen erkennen wie klein und unbedeutend man doch ist und die gelegentlichen Geräusche erinnern an das Grauen des Unbekannten unter der Wasseroberfläche welches lieber unbekannt bleiben sollte.

Man könnte nun behaupten, dass man alles negativ sehen kann und die Leute die diese Perspektive verfolgen als Schwarzseher betiteln, doch hin und wieder hat dies alles nichts mit einem pessimistischen und unromantischen Charakter zu tun sondern hat seine Wurzeln in der nackten, kalten Realität der Sache. Manchmal lassen einem die Umstände keine andere Möglichkeit als alles schwarz und negativ zu sehen und wer sonst sollte ein Anrecht auf diese Betrachtungsweise haben als die kleine, zierliche Gestalt die bewusstlos und an ein grösseres Stück Bambus geklammert auf den Weiten des Ozeans treibt.

Hoffnung, Forscherdrang & die Aussicht auf ein besseres Leben standen am Anfang einer Reise welche in einem Desaster und der Vernichtung aller Träume endete. Einzig einem letzten Funken Überlebensinstinkt ist es zu verdanken dass sie noch am leben ist, auch wenn ein nur wenige Finger starker Stamm die Grenze zwischen ewigem Schlaf & hartem Überlebenskampf darstellt. Ein Stück Holz, welches von manchen zum Verzehr von 'Hochprozentigem' verwendet wird. Ein Stück Holz, welches von mehr oder weniger Geschickten Handwerkern dazu erdacht wurde, mit vielen Anderen seiner Art das Leben Vieler auf See zu sichern. Ein Stück Holz, dass noch vor wenigen Stunden auf diese arme, gequälte Seele zustürzte, nachdem ein Unwetter seinen Tribut gefordert hatte und es von seinem angestammten Platz fort riss. Genau in jenem schicksalsträchtigen Augenblick, als unserer junge Sram-Dame nur ein Gedanke durch den Kopf ging:

"Nie wieder - verdammt nochmal - NIE WIEDER, betrete ich ein Schiff dessen Besatzung nur aus Pandawas, und dessen Proviant rein aus Bier besteht!"


posté 29. Oktober 2008 11:18:57 | #2
Siebzehn verdammte Jahre.
So lang hatte sich das Iop Mädchen über ihr trostloses Leben beklagt, war von zuhause ausgerissen um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und hatte dabei nicht nur angenehme Dinge erlebt.
Das hier aber war der Gipfel!
Sie trieb auf der Tür ihrer Kajüte übers Meer, jawohl, ihr habt richtig gehört, auf der alten, morschen Holztür.
An die hatte sie sich mit aller Kraft geklammert als dieses elende Pandawa Schiff von einer erschütterung heimgesucht wurde die einem Erdbeben gleichkam.
Gut, jetzt könnte man sagen das sie selbst Schuld wäre denn der Geruch nach ziemlich starkem Alkohol war schon beim betreten des Schiffes kaum zu ignorieren gewesen.
Wahrscheinlich war es einzig ihre Abenteuerlust und ihr stark ausgeprägter Trotz die sie trotzdem dazu verleiteten dieses unheilvolle Wrack zu betreten.
Was auch immer es war, jetzt ist es wohl zu spät um sich zu beschweren, sie wollte ja mehr Abenteuer erleben und das hier war in jedem Fall eines.
Seufzend presste sie ihre Stirn gegen das durchgeweichte Holz und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Ihre Staubtrockene Kehle verlangte schon seit stunden nach wasser mit einem möglichst niedrigen Salzgehalt doch so wie es aussah würde sie sich wohl noch gedulden müssen.
Langsam blinzelte sie und hob vorsichtig den Kopf.
In der Ferne konnte sie übberraschender Weise ein weiteres Holzstück erkennen an dem anscheinend ebenfalls ein Pasagier des Unglücksschiffes hing.
Und noch etwas sah sie in der Ferne, zwar nur winzig klein und verschwommmen doch es war eindeutig da.
Ein kleiner Landstreifen erstreckte sich in der Nebelverhangenen Dämmerung und ließ sie Hoffnung schöpfen.


posté 02. November 2008 02:22:10 | #3
Es war als würde man nach seinem Ableben durchs Fegefeuer streifen, Mutterseelenalleine und für alle Ewigkeit, und plötzlich erreichte man das Ende...

Irgendwo am Rande ihres Bewusstseins nahm sie durch den grauen Schleier der Erschöpfung etwas wahr, dass sie nicht richtig zuordnen konnte. Selbst als sie mit aller restlichen Kraft versuchte sich auf die Veränderung um sich herum zu konzentrieren wollte ihr nicht gelingen diese zu definieren. Es war nichts greifbares, nichts was einen Körper besäße, aber es war dennoch da und bescherte ihr einen Rausch der Gefühle den nur wenige Menschen jemals erleben dürfen. Es war wie ein 'Zuhause', ein 'in Sicherheit' und auch wie ein 'zurück zum Ursprung'; "dies kann nur ein Leben nach dem Tode sein, körperlos und frei von allen Ängsten" dachte sie.

Sie spürte eine angenehme Wärme, die jedes Molekül ihres Körpers zu erreichen schien, fühlte sich wie auf weichen Wolken gebettet und vernahm ein Stille wie sie nur durch die Anwesenheit von vertrauten Geräuschen erzeugt werden konnte. Sie versuchte sich irgendwie zu sammeln, ihre ganze Energie darauf zu verschwenden sich ihrer Erscheinung wahr zu werden oder sich gar zu bewegen und nach und nach schien es ihr zu gelingen. Sie fühlte etwas raues als sie alle Konzentration in ihre Hand fahren lies und versuchte sie aus zu strecken, etwas raues dessen Identität sie sich noch nicht bewusst war, jedoch nur angenehme Erinnerungen damit verband. Etwas raues das plötzlich versuchte ihre Hand zu umfassen und sie in sich einschloss. Kurze Panik wollte in ihr aufkeimen, doch sie konnte sich fassen und einen neuen Versuch unternehmen. Sie kannte diese raue Substanz, sie wusste dass sie sie schon hunderte male berührt hatte, damals als sie noch jenes leben lebte, welchem sie überdrüssig wurde. Sie dachte an diese Zeit und entsann sich, dass doch nicht alles so schlecht daran war, wie sie es oft dargestellt hatte und langsam wurde sie traurig und wütend auf sich selbst.

"Sand!" Der Gedanke traf sie so hart dass es sie fast augenblicklich in die Realität zurück holte. Die Erkenntnis sich in einem Medium zu befinden, dass so irdisch ist wie Sand brachte einen Durchbruch ihres Seins und schlagartig wurde sie sich wieder ihrem Körper bewusst. "...nicht tot..." Erleichterung erreichte ihr Bewusstsein und langsam aber sicher auch Gefühle wie Schmerz, Hunger und vor allem Durst. Bar des Umstandes dass sie es nicht schafte ihre Augen zu öffnen, versuchte sie die zurückgewonnene Kontrolle über eine Hand zu nutzen um zu ertasten wo sie sich befand. Sie fuhr langsam durch den rauen Sand der sie umgab bis sie auf etwas festes traf. Langsam tastete sie sich weiter vor am Objekt entlang und wurde von etwas weichem, flauschigen, fast Substanzlosem überrascht. "...doch Wolken..." Doch ihr Verstand war schon zu sehr wieder zu sich gekommen, um an dieser absurden Vorstellung lange fest zu halten. Sie tastete sich weiter und plötzlich fühlte sie wieder etwas raues, jedoch anders als zuvor der Sand und während sie noch überlegte was sie in ihren Fingern hielt wurde es erst feucht, dann nass und eigentlich auch ziemlich glitschig. Die Erkenntnis traf sie noch einen Herzschlag bevor das wohl vertraute 'Blöcken' erklang.

Endlich kamen die antrainierten Reflexe wieder zurück; sie schaffte es irgendwie auf die Beine zu kommen und umklammerte bereits mit einer Hand den Hals des Angreifers, genauso wie in der Assassinen-Ausbildung gelernt. Sie schlug die Augen auf, töten stand in ihnen geschrieben, und blickte in das Antlitz eines ziemlich überraschten Fresssäckchens.

"bähhhh!"
Hätte es gekonnt, wäre es erschrocken. Aber dazu fehlte ihm scheinbar jegliche Intelligenz.


   Angemeldet seit 05.10.2007
posté 28. April 2009 17:02:04 | #4
Am Abend saß sie dann vor einem Feuer und labte sich an dem armen gebratenen Fresssäckchen. Nach dem zweifekhaften Mahl dann legte sie sich hin und verfiel in Gedanken. Und wieder kam der Hass auf diese Pandawas auf. Ohne sie hätte alles so reibungslos geklappt. Jeder anständige Seemann hätte sein Schiff durch diesen Sturm steuern können! Sie überlegte, ob sie auf einer kleinen Insel sei. An diesem Tag hatte sie nicht genug Zeit zur Erkundung gehabt. Und in der Nacht war es zu dunkel. Sie war zwar eine Sram, aber Katzenaugen hatte sie dennoch nicht. Mittlerweile glühte das Feuer nur noch schwach.
Plötzlich kamen schon Gefühle wie Heimweh und Verzweiflung auf, aber sie schalt sich dafür. Sie würde eine tapfere Sram sein. Schließlich war sie immer die Beste gewesen. Sie hielt inne. Da raschelte doch etwas? Nun hörte sie es ganz deutlich. Reflexartig drehte sie sich um. Und aus der Dunkelheit starten sie mindestens 100 Augenpaare an.